Mendel 1/1873, Bd. 3

Florschütz, Eucharius, rühmlichst bekannter deutscher Componist, geboren 1757 zu Lauter bei Coburg, trieb frühzeitig Ciavier- und Orgelspiel, componirte nicht lange darauf fleissig, namentlich für Violine und Flöte und zählte bereits um 1780 zu den beliebtesten Instrumentalcomponisten jener Zeit. Ein Versuch, als Operncomponist ebenüedls zu gefallen, misslang; seine Operette »der Richter und die Gärtnerin«, 1792 in Lübeck aufgeführt, hatte keinen bleibenden Erfolg, und F. beschränkte sich in der Folge neben instrumentalen Arbeiten mit um so grösserem Glück auf die Composition kleinerer Gesangstücke für Kirche und Haus. Er war mittlerweile Organist an der Jacobskirche in Rostock geworden und starb als solcher 1820. — Von seinen im Druck erschienenen Oompositionen sind die Clavierstücke und unter diesen besonders Fugen und vierhändige Sonaten beachtungswerth; seine Duette und Trios für Violine und Flöte blieben Manuscript. Unter den Kirchenstücken wurde die Bearbeitung des Klopstock'schen »Aufersteh'n , ja auferstehen« sehr gelobt und von seinen Liedern ist das oft variirte »Zu Steffen sprach im Traume« sogar berühmt geworden.