Reden-Esbeck 1/1879, Bd. 1

Harlaß, Helene: Reden-Esbeck 1879: Harlaß, Helene. Geboren um 1786 zu Danzig. Sie kam schon als Kind nach München, wo der damalige kurfürstliche Hofmusikus Labik, der über ihre Herkunft immer den Schleier des Geheimnisses deckte, nur ahnen ließ, daß sie das natürliche Kind vornehmer Eltern sei, ihre Erziehung besorgte und in ihrem fünfzehnten Jahre sie in ein Nonnenkloster brachte. Da ihr indeß dieses Leben nicht behagte, so ward die durch den Hofsänger Laßer, auf Veranlassung des Kurfürsten Max Joseph, im Gesange unterrichtet und nach dreijähriger Studienzeit als Hofsängerin daselbst angestellt. Nach kurzer Dienstzeit in dieser Eigenschaft versuchte sie sich 1803 auf der Bühne und war bald im Stande, das Fach einer ersten Sängerin mit Glück auszufüllen. 1805 verheirathete sie sich mit dem Königl. General-Sekretär v. Geiger, verließ die Bühne und wirkte nunmehr unter dem Namen Signora Geiger als Hofsängerin und in der großen italienischen Oper. Als nach drei Jahren die Ehe getrennt worden war, betrat sie wieder die deutsche Bühne und sang von hier aus auf mehreren Kunstreisen auf allen bedeutenden Bühnen Deutschlands, unter diesen auch 1813 in Wien, mit größtem Erfolge. Sie blieb fortan bis an ihren Tod eine der schönsten Zierden der Münchener Hofbühne und starb am 21. Oktober 1818 zu München am Nervenfieber. Sie war eine der trefflichsten deutschen Sängerinnen jener Zeit. Zu ihren Hauptpartien waren zu zählen: „Sextus“ (Titus); „Curiatius“ (Gli Orazi e Curiazi); „Adolf“ (Adolfo e Federica); „Sargines“. Porträt: Münchener Theaterjournal als „Rosa“ (Die Sängerinnen auf dem Lande), Februar 1814, Fig. 7.