Eitner 1/1902, Bd. 6

Legrand, Wilhelm, geb. 5. März 1770 zu Zweibrücken, st. 1845 zu München, 78 Jahre alt (sic?) (Lpz. Ztg. 47, 600), ging 1782 zu einem Onkel in München, bei dem er die Oboe erlernte, trat 1788 als Oboist in die Kapelle des Prinzen von Baiern, nahm Kompositionsunterricht bei Graetz, schrieb darauf die Musik zu Ballets, wurde 1797 Musikdirektor der Militärchöre zu München und zog sich 1825 ins Privatleben zurück (Fétis). Aus dem Kreisarchiv in München ist noch nachzutragen, dass er von etwa 1788 ab auch in der Hofkapelle als Oboist angestellt war. Er schrieb zahlreiche Militärmusik u. Arrangements für dieselbe. In der B. M. befinden sich 6 Allemandes p. 2 Fl. s. l. et s. nom. 2 Stb. – 12 Allemandes p. la grande salle des redoutes à Munic. 1804. Munic, Falter. Kl.-A. – 2 Märsche, Quadrilles und a. Tanzmusik für das Jahr 1808. Ebendort. – 6 Samlg. zu je 12 Allemandes für 1805-1812, ib. – Im Ms. eine Allemande und Angloise f. Klavier und 1 Quadrille f. Klav. 1808. – In der Bibl. der Musikfr. in Wien 24 Allemandes pour Clavecin p. 1803 et 1804.