Eitner 1/1904, Bd. 10

Woczitka (Woschitka), Franz Xaver, Kade im Schweriner Kataloge führt ihn noch mit den Varianten an: "Vorczika" u. Baiczka. Geb. in Wien 1730. bildete sich zum Violoncellisten aus u. diente in der Schweriner Hofkapelle von 1751 bis c. 1755. Im Hofberichte wird er als ein "stolzer und undankbarer Charakter" bezeichnet. Darauf kam er an die Hofkapelle in München unter Kurfürst Maximilian Joseph III. und bezog einen Gehalt von 711 Gld. Der Kurfürst war ein eifriger Gambenspieler u. W. musste dutzendweise Kompositionen für dieselbe liefern. Das Hofzahlamt weist Zahlungen fürs Dutzend von 10-12 Gld. an. Am 30. Sept. 1777 führt er den jungen Mozart beim Kurfürsten ein (Jahn 1, 45). Am 28. Jan. 1797 wurde dem Kurfürsten sein Tod gemeldet. In den Akten wird er stets Woschitka geschrieben (Kreisachiv. Rudhart 130. Katalog von Kade. Gerber 2). Von seinen Kompositionen sind nachweisbar: Concerto in D à Violoncello principale, 2 V. 2 Ob. 2 Corn, Va. c. B. Ms,. 9 Stb. [Schwerin F. obl. e Vcl. obl. Ms. 6 Steb mit Francesco Woschitka senior gez. [Schwerin F. Solo für das Violoncell mit B. 2 Stb. Ms. [B. M. unter Francesco Woschitka. Israel 49 verz. einen Woschitka als Virtuosen in herzgl. Württembergischen Diensten, der am 16/8 1768 in Frankfurt a/M. ein Konzert giebt. Wahrscheinlich ist dies ein vierter Woczitka.