Lipowsky 1811
Aichinger, (Gregor), ein Geistlicher, und Jakob Fugger des ältern, Freiherrn in Kirchberg und Weisenhorn, Organist zu Augsburg, war 1599 in Rom, um sich dort in der Musik mehr auszubilden, und gab folgende Werke gedruckt heraus: a) Liber I. Sacrarum cantionum 4, 5, et 10. vocum cum Madrigaliis (Aug. Vind. 1590.) b) Lib. II. Sacr. cantionum 4, 5 et 6 vocum cum Missa et Magnificat, nec non Dialogis aliquot (Venet. 1595) c) Sacrae cantiones 5, 6, 7 et 8 vocum, dem Domkapitel zu Augsburg dedicirt. (Norimb. 1597.) d) Tricinia Mariana. (Oeniponti 1598) e) Divinae Laudes ex Floridis Jacobi Pontani excerptae, 3 vocum. (Aug. Vind. 1602.) f) Verspertinum virginis Canticum aus sechsstimmigen Magnifikat bestehend, und dem Fürsten Johann Adam, Abten zu Kempten gewidmet. (Aug. Vind. 1603.) g) Ghirlanda di Canzonette Spirituali á tre voci. (Aug. Vind. 1604.) h) Fasciculus Sacrarum Harmoniarum 4 vocum. (Dillingae 1606.) i) Solemnia corporis Christi in sacrificio Missae, et in ejusdem festi officiis ac publicis Processionibus decantari solita. (Aug. Vind. 1606.) k) Corolla Eucharistica 2 et 3 vocum (Aug. Vind. 1621.) u. s. w. Draudii Bibl. class. p. 1647. v. Stetten S. 536.
Anm.: Madrigal, ein veraltetes Tonstück, das ursprünglich für den Gesang bestimmt war, in der Folge aber auch für Instrumentalmusik gesetzt wurde. Der Inhalt des Textes der ältesten Madrigale soll das Landleben zum Gegenstande gehabt haben, und dieses Wort Madrigale soll von Mandra (Heerde oder Haufen) abstammen. Der Text zu solchen Madrigalen hatte keine bestimmte Form. Der dabei gebrauchte musikalische Stil war, wie Forkel B. I. S. 244 sagt, ursprünglich ein taktmässiges Recitativ. In der Folge wurde dasselbe gesangvoller, und verwandelte sich endlich gar in einen ausgearbeiteten Fugenstil. Im 16ten und 17ten Jahrhunderte findet man auch Madrigale für die Orgel. Ihr Erfinder ist Giacomo Arcadelt, Kapellmeister des Kardinals di Lorena. Er setzte zu Rom Madrigale in Musik, die er 1572 zu Venedig in fünf Büchern drucken ließ. Gerber’s Tonkünstlerlexikon B. I. S. 54 Dictionnaire de Musique, par J. J. Rousseau. (à Paris 1768.) p. 269.