Weissenbäck 1/1937
Aichinger, Georg, geb. 1564 in Regensburg, gest. 21. Jänner 1628 in Augsburg, woselbst er Kanonikus bei St. Gertrud und Domvikar war. Nachdem er sich schon als Fugger’scher Organist einen Namen gemacht hatte, vollendete A. seine musikalische Ausbildung in Italien (bei G. Gabrieli in Venedig und im Verkehr mit den römischen Meistern). Fruchtbar in der Erfindung und gediegen in der Arbeit wird A. neben Gallus, Haßler u.a. zu einem der besten Vertreter des Palestrina-Stils in Deutschland, ohne sich jedoch den damals neuen musikalischen Problemen zu verschließen; gab er doch als erster in Deutschland 1707 eine Generalbaßstimme mit Gebrauchsanweisung heraus. Aus seinen zahlreichen geistlichen Kompositionen sind zu nennen: „Tricinia Mariana“, „Odaria S. Bernardi“, „Ghirlanda di canzonette spirituali“, „Vulnera Christi“, „Virginalia“ u. a.
Lit.: Th. Kroyer in Bd. X, 1 der DTB (Biographie und A-capella-Werke); Mettenleiters „MGesch. der Oberpfalz“.