Schladebach 1/1856, Bd. 1
Albertus Magnus, eigentlich Albert, Graf von Bollstädt, geb. 1205 (nach Andern schon 1193) zu Lauingen in Schwaben, ein durch seine ausgebreiteten Kenntnisse in allen Fächern des damaligen Wissens, namentlich auch in der Aristotelischen Philosophie und in den Naturwissenschaften (weshalb er vom Volke als Zauberer betrachtet wurde) ausgezeichneter Mann. Nachdem er zu Padua seine Studien beendet, trat er 1223 in den Dominikanerorden, und lehrte in den Schulen zu Hildesheim, Regensburg und Köln, wo Thomas von Aquino sein Schüler wurde. 1230 ging er nach Paris und ward 1249 Rektor der Schule zu Köln, endlich 1260 Bischof von Regensburg. Letzteres Amt legte er indeß schon 1262 nieder und ging, um nur der Wissenschaft zu leben, in sein Kloster nach Köln zurück, wo er 15. Novbr. 1280 starb. Er hat eine große Menge wissenschaftlicher Werke hinterlassen, die nur zum Theil gedruckt sind. Unter den Manuscripten sollen sich nach der Angabe verschiedener Bibliographen auch Comment. in Boethii Arithmeticam et Musicam, und ein Werk De Arithmetica, Geometria, Musica et Astronomia befinden, die jedenfalls für den Musikhistoriker und Forscher sehr interessant sein müßten. Aber nirgend ist angegeben, in welcher Bibliothek dieselben sich vorfinden; die Wahrheit der Angabe muß also dahingestellt bleiben.