Lipowsky 1811
Beecke, (Ignatz von):
Beecke, (Ignatz von), Hauptmann des ehemalig schwäbischen Kreis-Dragoner-Regiments Hohenzollern, Kammer- und Jagdjunker, dann Musik-Direktor beim Fürsten von Oettingen-Wallerstein, komponirte sehr schöne und artige Musikstücke, deren hier folgende angeführt werden: a) Zwei Opern, Claudine von Villa Bella zu Wien um 1784, und die Weinlese. b) Klagen über den Tod der großen Sängerinn, Nannette v. Gluck, gedruckt zu Augsb. 1777. c) Der brave Mann von Bürger. Gestochen zu Mainz 1784. d) Sechs Klavier-Sonaten. Paris 1767. e) Sechs Klavier-Trio. Paris 1767. f) Sechs Sinphonien von acht und sechs Sinfonien von sechs Instrumenten. Dieser bekannte gute Künstler machte mehrere Reisen nach Italien und Frankreich, und erwarb sich ausgebreitete musikalische Kenntnisse. Sein Klavierspiel war einzig, und seine Kompositionen sind geistreich; mit allen großen Künstlern seiner Zeit stand er in Korrespondenz, und einen eifrigen Briefwechsel über Kunst unterhielt er mit dem Ritter Gluck. Der ehmalige Kapellmeister zu Stuttgard, Iomelli war sein Freund, und Lehrer in der musikalischen Komposition. Den berühmten Mozart besuchte er öfters in Wien, der ihn den Papa der Klavierspieler zu nennen pflegte. Mit diesem spielte er bei der letzten Kaiserkrönung in Frankfurt noch ein Klavier-Konzert von vier Händen. Er starb zu Wallerstein 1802.