Lipowsky 1811
Franz Benda:
Dieser Künstler war Königl. Preussenscher Kapellmeister, und Stifter einer eigenen Schule unter den Violinisten Deutschlands, geboren zu Albenatka in Böhmen 1709, lernte im 7ten Jahre die Singkunst, und kam 1718 als Sopranist in die St. Nikolakirche zu Prag. Hierauf gieng er nach Dresden, wo er unter die Kapellknaben aufgenommen wurde. Als er dort seine schöne Stimme verlor, und mutirte, verlegte er sich auf die Violine, wobei er Gelegenheit fand von dem großen Francischello Unterricht auf diesem Instrumente zu erhalten. Hiller sagt in seiner Lebensbeschreibung S. 49. von diesem Künstler: „Sein Ton auf der Violine war einer der schönsten, vollesten, reinsten und angenehmsten. Er besaß alle erforderliche Stärke in der Geschwindigkeit, Höhe und allen nur möglichen Schwierigkeiten des Instruments, und wußte zur rechten Zeit Gebrauch davon zu machen. Aber das edle Singbare war das, wozu ihm seine Neigung mit dem beßten Erfolge zog.“ Franz Benda war auch ein guter Tonsetzer für Violin- und Flöten-Konzerte, dann Simphonien. Er starb zu Potsdam den 7. März 1786. Burney’s Reisen B. III. S. 101.