Lipowsky 1811
Biber, (Franz Heinrich von):
Biber, (Franz Heinrich von), Fürst-Erzbischöflicher Kapellmeister und Truchseß zu Salzburg unter dem Erzbischofe Maximilian Gandolph, wurde zu Wartenberg an der böhmischen Grenze geboren, und war ein vortrefflicher Violinspieler. Dem Kr. Leopold I. gefiel sein Spiel so sehr, daß er ihn adelte, und mit einer goldenen Kette beschenkte. Auch beim Churfürsten von Baiern Ferdinand Maria erwarb er sich durch seine Kunst allen Beifall, und wurde von ihm ebenfalls mit einer goldenen Kette ausgezeichnet. Gleiche Ehre erwies ihm durch Verleihung einer solchen Kette der Churfürst Maximilian Emanuel in München, den er durch sein Zauberspiel auf der Violin entzückte. Dieser Künstler starb zu Salzburg 1698 im 60sten Jahre seines Alters. Von seinen Kompositionen, welche damals in Deutschland und Italien sehr beliebt waren, werden hier folgende angeführt: a) Sonaten für das Violin, 1681; in Folio Formate gravirt. b) Fidicinium Sacrum, aus zwölf vier- und fünfstimmigen Sonaten bestehend. Harmonia artificioso -- ariosa in septem Partes distributa, mit 3 Instrumenten, und in Nürnberg gedruckt. d) Sonatae duae Aris quam Aulis servientes, Partes IX. (Salisb. 1676. in Fol.) e) Vesperae longiores ac breviores vna cum Litaniis Lauretanis a 4 Voc. 2. Viol. et 2 Violis in Concerto, additis 4 vocibus in capella, atque 3 Trombonis ex Ripienis desumendis ad libitum, Authore Henrico Francisco de Bibern, Archisp. Salisb. Dapifero ac Capellae Magistro. (Salisb. 1693. in Fol.)