Walther 1/1732
Bach (Joh. Sebastian) Hrn. Joh. „Ambrosii“ Bachs, gewesenen Hof- und Raths-„Musici“ zu Eisenach Sohn, gebohren daselbst an. 1685 den 21. „Martii“, hat bey seinem ältesten Bruder, Hrn. Johann Christoph „Bachen“, gewesenen Organisten und Schul-„Collegen“ zu Ohrdruff, die ersten „Principia“ auf dem Clavier erlernet; wurde erstl. an. 1703 zu Arnstadt an der Neuen-Kirche, und an. 1707 zu Mühlhausen an der „S. Blasii“-Kirche Organist; kam an. 1708 nach Weimar, wurde hieselbst Hochfürstl. Cammer-„Musicus“ und Hof-Organist, an. 1714 „Concert“-Meister; an. 1717 zu Cöthen Hochfürstl. Capell-Meister, und an. 1723 nach des seel. Hrn. „Kuhnauens“ Tode, „Music-Director“ in Leipzig, auch Hochfürstl. Sachsen-Weißenfelsischer Capell-Meister. Von seinen vortrefflichen Clavier Sachen sind in Kupffer heraus gekommen: an. 1726 eine „Partita“ aus dem „B dur“, unter dem Titul: Clavier-Ubung, bestehend in „Praeludien“, „Allemand“en, „Courant“en, „Saraband“en, Giqu“en, „Menuett“en, ec. Dieser ist gefolgt die Zweyte, aus dem „C moll“; die 3te aus dem „A moll“, die 4te aus dem „D dur“, die 5te aus dem „G dur“, und die 6te aus dem „E moll“; womit vermuthlich das „Opus“ sich endiget. Die Bachische Familie soll aus Ungern herstammen, und alle, die diesen Nahmen geführet haben, sollen so viel man weiß, der Music zugethan gewesen seyn; welches vielleicht daher kommt: daß so gar auch die Buchstaben „b’ a’ c’’ h’“ in ihrer Ordung „melo“disch sind. (Diese „Remarque“ hat den Leipziger Hrn. Bach zum Erfinder.).