Eitner 1/1900, Bd. 3
Cornazzano, Fileno, in den Akten ist sein Name vielfach verstümmelt, wie in Corna Zano, oder Carnozzano etc. Er war Posaunist an der Hofkapelle in München und wird in Trojano in seinem Werke, gedruckt 1568, schon als solcher angeführt. In den Akten des Kreisarchivs in München findet er sich 1568 unter dem Vornamen Vilenno als „Zinckhplaser“ mit 180 Gld. Gehalt angeführt, erst 1569 ist er unter den Posaunisten mit vollem Namen zu finden. 1587 ist sein Gehalt auf 400 Gld., 1594 auf 452 und 1602 auf 472 Gld. erhöht. Noch im Jahre 1608 ist er genannt. Von seinen Kompositionen haben sich nur einige Gesänge erhalten: In alten Samlwk. sind 8 Gesänge zu finden, die im Eitner, Bibliogr. verzeichnet sind. Außerdem noch das Madrigal: Qual nave scorta 5 voci in Trojano’s Musica 1569 p. 7. – Im Ms. Z28, B.B. Codex des 16. Jhs., P. mit Taktstrichen, S. 125: Quid hic harmonicis resonat 8 voc. – Litaniae 5 et 6 voc. Ms. P. (B.M.) Eine der Litaneien im Neudruck bei Pustet in Regensburg. Siehe Eitner 2, fälschlich unter Carnazzani gestellt, s. 71. Ein Balthasar Cornazzano ist als Posaunist von 1573 bis 1601 ebendort verz. mit 180 Gld. Gehalt, der später auf 200 Gld. stieg. (Kreisarchiv).