Mendel 1/1873, Bd. 3
Deller, Florian, deutscher Componist, geboren um 1730 im Württembergischen, wurde 1760 Hofcomponist in Stuttgart und schrieb in dieser Stellung komische Opern, als „La contessa per amore“ etc. (s. auch Deler), Ballet-Partituren, z. B. zu „Orpheus und Eurydice“, „Pygmalion“, „Der Sieg des Neptun“ und „Die beiden Werther“, sowie viele Gelegenheitsstücke für Kirche und Concertsaal. Er soll sehr langsam gearbeitet haben; dennoch waren seine Werke voller Anmuth und Fluss. Seit 1770 lebte er in Ludwigsburg, in Wien und endlich in München, in welcher letzteren Stadt er, mit einer ihm vom Kurfürsten aufgetragenen Composition des Messtextes beschäftigt, in ein hitziges Fieber verfiel, dem er 1774 im Kloster der barmherzigen Brüder in München erlag. Sein ziemlich früher Tod wird mehrfach seiner Liebe zum Trunke zugeschrieben. Wahrscheinlich ist er identisch mit den dann und wann vorkommenden Componisten Deler und Teller. Das Manuscript der Oper „La contessa per amore“ befindet sich in der Bibliothek zu Dresden.