Mendel 1/1873, Bd. 3
Demar, Sebastian, fruchtbarer und sehr vielseitiger Componist, geboren am 29. Juni 1763 zu Gauaschach bei Würzburg, ward Compositionsschüler Richter’s, des Musikmeisters am Münster zu Strassburg, und später Organist und Lehrer zu Weissenburg. Diese Stelle gab er nach drei Jahren auf und ging zur Vollendung seiner Studien nach Wien und von dort aus nach Italien. Hierauf wurde er 1802 Organist an der Kirche St. Paterne zu Orleans und starb als solcher im J. 1832. Er soll u. A. drei Opern componirt haben, von denen jedoch nichts bekannt geworden ist; dagegen kennt man von ihm Kirchenwerke, Sinfonien, Concerte für verschiedene Instrumente, Streichquartette, verschiedenartige Duette etc., von denen mehreres, ebenso wie Schulen für Violine, Clavier und Clarinette im Druck erschienen ist. - Sein jüngerer Bruder, Joseph D., 1774 ebenfalls zu Gauaschach geboren, war ein trefflicher Violinist und als solcher ein Schüler des Concertmeisters Lorenz Joseph Schmitt in Würzburg. Er war mehrere Jahre hindurch Mitglied des Würzburger Stadtmusikchors und hat für sein Instrument verschiedene Compositionen, auch eine Schule, verfasst. Im J. 1804 war er seinem Bruder nach Frankreich gefolgt.