Lipowsky 1811
Denner, (Johann Christoph):
Denner, (Johann Christoph), wurde zu Leipzig den 13. August 1655 geboren, begab sich im achten Jahre seines Alters nach Nürnberg mit seinen Aeltern, die sich dort fixirten. Von seinem Vater lernte er das Wildruf und Horndrehen, und dann auch das Flöten (Flauto-traverso) machen, worinn sein Vater eine besondere Geschicklichkeit besaß. Der Sohn, ein erfinderischer Kopf, suchte in der Folge seine Flöten noch mehr zu vervollkommnen, und zugleich die schon in alten Zeiten bekannt gewesene Stock- oder Racketten-Fagotte zu verfertigen, und erreichte hierinn seinen Zweck; aber eben dieses Nachdenken über Verbesserung der Instrumente, seine öfters angestellten Versuche, und, weil er der Tonkunst kundig war, die von ihm verfertigten Instrumente auch zu spielen verstand, brachten ihn auf den Gedanken ein neues Blasinstrument zu erfinden, das er auch 1690 zu Stande brachte, und das unter dem Namen Clarinette bekannt, und bei allen Orchestern beliebt ist. Joh. Christoph Denner starb zu Nürnberg den 20. April 1707. J. G. Doppelmayr am a. O. S. 305. Meine Uebersicht der deutschen Geschichte. B. II. S. 314. Seine hinterlassenen zwei Söhne behaupteten den Ruhm ihres Vaters, von dem noch zu bemerken ist, daß er auch die Chalumeau (Schalmei) verbessert habe. H. Christ. Koch musik. Lexikon. S. 331.
Anm. 1: Im Jahre 1790 wurde dieses Instrument von einem Tonkünstler in Wien, Namens Stadler in der Tiefe noch mit dem kleinen c, eis, d und dis vermehrt, bis jetzt aber scheint diese Erfindung noch wenig angewendet zu seyn.