Mendel 1/1873, Bd. 3

Dülken, Johann Daniel, deutscher Clavierbauer aus Hessen, der sich etwa 1750 in Antwerpen niedergelassen hatte. Nach Burney (Reisen Bd. 3) hat er sehr vorzügliche Instrumente gebaut. - Noch berühmter wurde in demselben Fache sein Sohn, Johann Ludwig D. Derselbe war am 5. Aug. 1761 zu Amsterdam geboren, erlernte die Fabrikation bei seinem Vater und schwang sich zum berühmten Meister empor. Im J. 1781 siedelte er mit seiner Werkstatt nach München über, wo er vom Kurfürsten von Baiern zum Hof-Instrumentenmacher ernannt wurde. Seine Gattin, eine Tochter des berühmten Oboenvirtuosen Lebrun, war in ihrer Jugend eine weltberühmte Clavierspielerin gewesen und wurde später die Lehrerin ihrer drei Töchter, von denen die beiden älteren ebenfalls als ausgezeichnete Pianistinnen glänzten (s. Bohrer), die jüngste aber, Violande D., treffliche Sängerin wurde. Sie ist 1810 zu München geboren, studierte auf dem Pariser Conservatorium und war 1833 und 1834 in Basel als Concertsängerin engagirt. Nach dieser Zeit kehrte sie in das elterliche Haus in München zurück, und es ist seitdem nichts weiter von ihr bekannt geworden.