Lipowsky 1811
Eckart, (Johann Gottfried):
Eckart, (Johann Gottfried), wurde zu Augsburg geboren, wo sein Vater ein Handwerksmann gewesen. Man erzählt, daß seine schon älternde Mutter, als sie mit ihm schwanger war, eine ausserordentliche Begierde zur Musik äusserte, und sie daher noch das Klavierspielen lernte. Auf dem Klavier, worauf die Mutter spielen lernte, erlangte in der Folge Eckart ohne alle Anweisung jene Fertigkeit und Kunst, die ihn als einen der ersten Klavierspieler auszeichnete. Bach’s wahre Art das Klavier zu spielen, war allein seine Anleitung. Sein Freund, der berühmte Orgelmacher Georg Andreas Stein, nahm den jungen Künstler 1758 mit sich nach Paris. Der allgemeine Beifall, den er sich dort erwarb, hieß ihn sich in dieser Stadt zu fixiren, indem alles sich drang, um im Klavierspielen Unterricht von ihm zu erhalten. Gönner verschafte ihm auch seine von Sperling in Augsburg erlernte Kunst in Miniatur zu malen. In Phantasien auf dem Klavier war dieser Künstler unerschöpflich, und hiemit wußte er seine Zuhörer Stunden lange zu unterhalten. Seine gestochenen Werke bestehen in folgenden: a) Six Sonates p. le Clav. Oeuvr. I. à Paris 1763. Diese wurden auch zu London gestochen, und 1773 mit einem italienischen Titel zu Leipzig nachgedruckt. b) Zwei Klavier-Sonaten Op. II. c) Maréchal de Saxe, ein Menuet mit sechs Variationen für das Klavier, (London). Ausser diesem noch viele Klavierstücke im Mspte. Almanach für Deutschland. Jahrg. 1804. v. Stetten. Kunstgesch. v. Augsb. S. 554.