Lipowsky 1811
Fiala, (Joseph):
Fiala, (Joseph), wurde zu Lochowitz in Böhmen geboren, und lernte die Oboe blasen, da er aber sich anfangs mit diesem Instrumente nicht zu ernahren vermochte, wurde er Bedienter bei einem Grafen. Seine Neigung zur Musik hieß ihn dieses Blasinstrument fortzuüben, und da er sich hierauf stark genug fühlte, verließ er die Dienste seines Herrns, und begab sich auf Reisen. Wo er sich hören ließ, erwarb er sich Bewunderung und Beifall, und endlich in Salzburg lebenslängliche Versorgung; indem ihn der dortige Fürsterzbischof als Hofmusikus anstellte. Von diesem geistlichen Hofe machte er um das Jahr 1779 eine Reise nach München, ließ sich am dortigen Churhofe hören, und erhielt auch da den verdienten Beifall seiner Kunst. Von seinen Kompositionen, die sehr gefällig sind, kamen 1780 zu Frankfurt VI Violin-Quartetten, und 1786 zu Wien VI Violin-Quartetten heraus. Nebst diesen sind in Manuscripte mehrere Konzerte für die Oboe, die Flöte, und das Violonzell, dann Simphonien für große Orchester bekannt.