Lipowsky 1811
Hasler, (Johann Leo):
Hasler, (Johann Leo), wurde zu Nürnberg 1564 geboren. Als er dort die Musik erlernt hatte, begab er sich 1584 nach Venedig, und studirte daselbst beim Andreas Gabrieli den Kontrapunkt. Als er aus Italien zurückekam, nahm ihn Octavian II. v. Fugger als Organiste zu Augsburg in seine Dienste, wo er bis 1601 verblieb, und mehrere Werke von seiner Komposition herausgab. Aber nun reiste er nach Wien, wo ihn Kaiser Rudolph II. als seinen Hofmusikus anstellte, und adelte. Im Jahre 1608 begab er sich als Hoforganiste in die Dienste der beiden Churfürsten von Sachsen, Christian II. und Johann Georg, und unternahm mit denselben eine Reise nach Frankfurt am Main, wo er den 8. Junius 1612 an einer Auszehrung starb. Doppelmayr’s hist. Nachrichten S. 211. Er schrieb: a) XXIV. Cantiones sacrae â 4, 5, 6, 7 et 8 vocibus. b) Mehrere zwei- drei- vier- bis sechsstimmige Messen, welche von 1590 bis 1599 zweimal zu Augsb. und Nürnberg aufgelegt wurden. c) Psalmen und christliche Gesänge mit vier Stimmen, auf die Melodie fugweis komponirt durch Hanns Leo Hasler, Röm. Kais. Maj. Hofdiener. Nürnberg 1604. d) Kirchengesänge, Psalmen und geistliche Lieder, auf die gemeinen Melodeyen, mit vier Stimmen simpliciter gesetzt. Nürnb. 1608. Dieses Künstlers Portrait wurde zu Augsburg in Kupfer gestochen, auch befindet es sich in des Freher Theatr. Europ. Adelung’s musikalische Gelahrtheit. Par. 331.