Bremer 1/1882
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus, * den 24. Januar 1776 zu Königsberg (Preußen), höchst origineller Schriftsteller und Componist von Bedeutung; widmete sich neben seinen juristischen Studien mit Eifer und Erfolg der Musik. Von 1795-1807 wirkte er im Staatsdienste an verschiedenen Orten, zuletzt als Rath in Warschau, wo er jedoch nach dem Einmarsche der Franzosen sein Amt verlor. Von da an lebte H. ausschließlich, aber ziemlich unstät und in den verschiedensten Verhältnissen der Kunst: als Musikdirector in Bamberg, wo er 1809 eine Oper "Der Trank der Unsterblichkeit" schrieb, dann als Musiklehrer, Sänger und Schriftsteller, zuletzt als Musikdirector der Seconda'schen Truppe in Dresden, wo er auch sein Hauptwerk: die romantische Oper "Undine" 1813 componierte. Seit 1816 wieder im Staatsdienste als Rath beim Kammergericht in Berlin, + er den 25. Juni 1822 daselbst. - Von seinen sämmtlichen Compositionen, die aus: Liedern, Gesängen, Kirchenwerken, Schauspielmusiken, Instrumentalstücken, 11 Opern etc. bestehen, ist die bereits erwähnte Oper "Undine" das beste, auch von C.M von Weber sehr hochgeschätzte Werk. Viel bedeutender ist H. als Schriftsteller; von seinen höchst geistvollen, excentrisch-phantastischen Schriften, in denen die Musik eine große Rolle spielt, seien, als hierher gehörig, erwähnt: "Ueber Beethovens Instrumentalmusik", "Mozarts Don Juan", welche Oper H. dadurch erst dem vollen Verständnisse erschloß, "Ritter Gluck" (in "Phantasiestücke in Callots Manier"), u.A.