Lipowsky 1811
Kalcher, (Joh. Nepomuk):
Kalcher, (Joh. Nepomuk), wurde zu Freising 1766 geboren, wo er Klavier- und Orgelspielen beim Hoforganisten Berger erlernte, und 1787 nach München kam, wo er sich seinen Unterhalt durch Lektionen geben verschafte. Unter seine vornehmsten und ersten Schülerinnen gehört die Prinzessinn Elisabeth, dermal vermählte Fürstinn von Neuschatell Durchlaucht. Im Jahre 1790 studirte er die Komposition beim Hofklaviermeister Grätz in München, und zeichnete sich durch mehrere gut gesetzte Musikstücke, z. B. Klavier-Konzerte, Messen, Simphonien u. dgl. die alle mit Beifalle gekrönt wurden, aus; weßwegen er auch Reisen nach dem Rhein unternahm, um seinen Geschmack zu bilden, und auch andere Künstler zu hören. Er ist ein sehr guter Orgelspieler, und sowohl im Konzerte- und Sonatenspielen, als auch besonders im Generalbasse vortrefflich einstudirt und geübt, daher er auch 1798 zum Hoforganisten ernannt wurde, in welcher Eigenschaft er sich durch sein gutes Orgelspiel großen Ruhm erwirbt. Beim Musikverleger Markus Falter in München kamen von seiner Komposition deutsche Lieder für eine Singstimme und das Klavier, dann vierstimmige Gesänge im Stiche heraus.