Eisenberg 1903
Klein Martin, geboren am 27. März 1864 in Szereth, Sohn eines Weingroßhändlers. Von frühester Kindheit an widmete er sich dem Gesang, besuchte aber auch das Wiener Konservatorium, wo er Violine studierte. Sein erstes Engagement fand er in Wiener Neustadt, kam dann nach Landshut, Posen, Deutsches Theater in Pest, Karlsbad, Breslau, Halle, ans Deutsche Volkstheater nach Wien, Danzig, Köln, Stuttgart (Hoftheater), ans Münchener Hoftheater, leitet seit vier Jahren in der Sommerspielzeit das Hoftheater in Baden-Baden und wirkt auch als Direktor des Friedrichsbautheaters und des königlichen Wilhelmatheaters in Stuttgart. K. begann eigentlich seine Laufbahn als Gesangskomiker, war aber auch vielfach im Schau-, Lustspiel und Volksstück tätig, versuchte es auch erfolgreich, die Nachfolgerschaft Girardis am Theater a. d. Wien anzutreten und galt immer als ein sehr gewandter Darsteller und Sänger. In den letzten Jahren vollführte er sogar den Übertritt von der Operette zur Oper, und waren es Tenorbuffopartien, die er selbst am Hoftheater in München zu unbedingter Geltung brachte. „Mime“ und „Beckmesser“ wurden als ganz nennenswerte Leistungen des Künstlers bezeichnet. In der ersterwähnten Partie errang er auch 1902 anläßlich der Wagner-Aufführung an der Kaiserlichen Oper in Moskau glänzenden Erfolg. Im selben Jahre wurde er als Oberregisseur und Darsteller an das Schauspielhaus in München verpflichtet.