Mendel 1/1876, Bd. 6
Kleinheinz, Karl Franz Xaver, guter deutscher Pianist und vorzüglich begabter Componist, geboren am 3. Juli 1772 zu Mindelheim in Schwaben, erhielt seinen ersten gründlichen musikalischen Unterricht in der Klosterschule zu Memmingen, studirte dann die Rechte und trat in den bairischen Staatsdienst. Von der Tonkunst jedoch mächtig angezogen, in der er seit 1789, in welchem Jahre seine ersten drei Sonaten für Clavier und Violine erschienen, unausgesetzt thätig gewesen war, ging er 1799 nach Wien, wo er bei Albrechtsberger den Contrapunkt studirte und sich selbst als Componist und Clavierspieler vortheilhaft bekannt machte, sodass er Musiklehrer im Hause des Grafen von Brunswick wurde. Später fungirte er als Theaterkapellmeister in Brünn, seit 1809 in Pesth und blieb, Unterricht ertheilend, in letzterer Stadt, in der er 1832 starb. Ein feuriger Kopf, reich an Ideen, geschickt und talentvoll zugleich, componirte er in allen Musikgattungen, besonders Oratorien, Opern ("Harald", "Der Käfig" u.s.w.), Messen, Ouverturen und Musiken zu [Textteile fehlen].