Schladebach 1/1857, Bd. 2
Kleinheinz, Franz Xaver, geboren den 3. Juli 1772 zu Mindelheim in Schwaben, erhielt den ersten musikalischen Unterricht bei Klostergeistlichen in Memmingen und trat nach vollendeten Studien in baierische Staatsdienste. Die Tonkunst hatte aber größere Reize für ihn als das Jus und in den ersten Jahren des laufenden Jahrhunderts begab er sich nach Wien, wo er bei Albrechtsberger die Komposition studirte und sich bald als Tonsetzer und Klavierspieler bekannt machte. Später finden wir ihn als Musikmeister im Hause des Grafen von Brunswick, dann wieder als Theater-Kapellmeister in Brünn und Pesth, und um 1832 ist er in letzterer Stadt gestorben. - Er schrieb Oratorien, Messen, einige Opern (z.B. "Harald" und "Der Käfig"), Klaviersonaten, Trio´s, Ouvertüren, Musiken zu Schauspielen, Lieder und Gesänge, Variationen, Fantasien u.s.w. für Pianoforte, Harmoniestücke u.s.w., wovon Einzelnes im Druck erschien. Eine seiner Messen (in As) cursirte lange Zeit unter Mehuls Namen.