Schilling 1/1837, Bd. 4
Königsperger (nicht Königsberger, wie Einige, auch Gerber in seinem alten Tonkünstlerlexikon schreiben). R. F. Marion, war Mönch im Münsterschen Benediktinerkloster Prüfling unweit Regensburg, wo er auch am 9. October 1769 starb, und gehört zu den fleißigsten Componisten seiner Zeit. In den Jahren 1740 bis 1760 erschienen von ihm zu Augsburg nicht weniger als 22 große Vocal- und Instrumentalwerke, was für die jetztige musikalische Componir-Industrie zwar wenig sagen will, für die damalige jedoch etwas Unerhörtes war, und zudem erhielten mehrere einzelne Nummern jener Werke mehr als 6 vollständige Messen, was jetzt, wo jeder Tanz ein Opus heißt, auch nicht der Fall ist. Außer messen schrieb er Litaneyen, Psalmen, Orgelconcerte, Te Deum, sogenannte concertirende Sonaten, und dann besonders viele pädagogische Werke für Clavierspieler, wie z. B. „der wohlunterwiesene Clavierschüler, welchem nicht nur die wahre und sichere Fundamenta zum Clavier auf eine leichte Art beigebracht, sondern auch 8 Praeambula, 24 Versetten und 8 Arien aus allen Tönen zur Uebung vorgelegt werden;“ 8 Hefte Fugen aus allen Tonarten, „Fingerstreit oder Clavierübung durch ein Praeambulum und Fugen, so mit scharfen, harten und weichen Tönen vermengt“, u. dergl. für unseren jetzigen Unterricht Unbrauchbares mehr.