Walther 1/1732
Krieger (Johann Gotthilff) ein Sohn des seel. Weissenfelsischen Hrn. Capellmeisters, ist gebohren an 1687 den 13 Sept. in Weißenfels, und daselbst am 15 Sept. in der Stadt-Kirche getaufft worden. Hat, nachdem er so wohl zu Hause, als in der dasigen Stadt-Schule unter dem damahligen Cantore, Hrn. Johann Samuel Bayern, gute information in literis & musicis genossen, an. 1704 im Julio das dasige Gymnasium illlustre bis den 8 Oct. an. 1706 frequentiret, hierauf erstlich bis an. 1710 die Universität Halle, und auf selbiger, nebst dem Studio Juris, so wohl in der Composition, als auf dem Claviere beym seel. Hrn. Zachau lection genommen, sodann aber auch die Universität Leipzig ein halbes Jahr besuchet. Nachdem er von dem damahls regierenden Herzoge, Hrn,. Johann Georg. zu Dero Regierungs-Consistorial - und Amts-Advocaten gnädigst ernennet worden, hat er die Musik niemahls ganz ausgesetzet, sondern allezeit vor seinem Hrn. Vater so wohl in der Kirche, als den Tafel-Musiquen das Clavier gespielet, auch bey ihm zu vier verschiedenen mahlen die Composition durch und durch gehöret und exerciret Bey Antritt der hohen Landes-Regierung Ihro Hochf. Durchl. Hrn. Christiani, (so den 6 Merz an. 1712 geschehen) wurde er als Cammer-Musicus und Cammer-Organist in Dienste genommen, und nach Absterben seines Hrn. Vaters (welches an. 1725 den 5ten Febr. erfolgte) zum würdigen Capell-Director gnädigst erkläret, weche function er bis dato rühmlichst betreibet.