Bremer 1/1882
Lachner, Ignaz, * den 17. Septbr. 1807 zu Rain, höchst fruchtbarer Componist; erhielt mit seinem Bruder Franz Musikunterricht vom Vater, besuchte dann das Gymnasium in Augsburg, wo der spätere Kaiser Napoléon III. sein Mitschüler war. Vortrefflichen Unterricht empfing er in dieser Zeit im Clavier- und Violinspiele und in der Composition. Als Violinist ging er hierauf nach München zu seinem Bruder, genoß auch noch den Unterricht des berühmten Violinisten Molique, so daß er später selbst als Virtuos auftreten konnte. Zu Wien, wohin ihn 1824 sein Bruder rief, bekleidete er bis 1831 verschiedene Stellungen am Theater, ging als Hofmusikdirector nach Stuttgart, 1842 zum 2.male nach München, war hierauf Kapellmeister am Stadttheater in Hamburg, schließlich von 1861-75 erster Kapellmeister am Stadttheater in Frankfurt a. M., wo er, nach 50-jähriger Kapellmeisterthätigkeit z. B. im Ruhestande lebt. Schrieb: zahlreiche Claviersonaten, Trios, Streichquartette, Symphonien, Messen, schöne Lieder (weitbekannt: "Ueberall du" mit Hornbegleitung), Ballets, Melodramen, Musik zu Alpenscenen ("'s letzte Fensterl'n" sehr beliebt), die beifällig gegebenen Opern "Der Geisterthurm", "Die Regenbrüder", "Loreley", u. A.