Schladebach 1/1857, Bd. 2

Leo, Vater und Sohn, Beide mit Vornamen Johann Christoph, waren berühmte Orgelbauer des 17- und 18ten Jahrhunderts. Jener, der Vater, welcher zu Augsburg lebte und besonders in den 70-, 80- und 90er Jahren des 17ten Jahrhunderts blühte, war nebenbei auch Clavierinstrumentenmacher. Dieser, der Sohn, geb. zu Augsburg, war daselbst Churfürstlich Mainzischer und Markgräfl. Anspachischer Hoforgelbauer. In der Gegend von Mainz, Bamberg, Anspach und in den Kirchen mehrerer Oerter der Schweiz stehen bedeutende Werke von ihm. In dem Anspachischen Lande führte er zugleich die Aufsicht über alle vorhandenen Orgeln. 1720 nahm er seinen Wohnsitz wieder in Augsburg, und das Jahr darauf bauete er auch in der Ulrichskirche daselbst ein neues Werk. Auf den Clavierinstrumentenbau verwendete er zwar weniger Zeit und Sorgfalt als sein Vater; doch waren auch seine Claviere, Pantalons, Glockenspiele etc. bis noch in die Mitte des vorigen Jahrhunderts sehr beliebt. Er starb zu Augsburg gegen 1736.