Lipowsky 1811
Legrand, (Peter):
Legrand, (Peter), geb. zu Zweibrücken den 5. März 1778, war der dritte Bruder des Vorigen, und kam auch zu seinem Oheim, Klaudius Legrand nach München, der ihn anfangs für die Tanzkunst bestimmte, worinn er ihm Unterricht gab. Peter leistete auch wirklich als Tänzer sehr vieles, und betrat mit großem Beifalle in Balleten das Hoftheater zu München. Aber plötzlich änderte der Oheim -- überzeugt, daß beim Ballete wenig Glück zu machen seye -- seinen Entschluß, und bestimmte den Knaben für die Musik, daher er ihm das Violonzellspielen lernen ließ, worinn er sich in der Folge selbst ausbildete, besonders da ihm der berühmte Violinist, Friedrich Eck, zum Quartettspielen verwendete. Er kam 1792 als Accessist zum Hoforchester, und erhielt bei demselben 1795 als Hofmusikus seine Anstellung. Er ist gegenwärtig einer der ersten Künstler auf diesem Instrumente, das er mit grosser Geschicklichkeit und einer ausnehmenden Fertigkeit zu behandeln verstehet. Sein Ton ist voll und rund, auch weiß er Ausdruck und Geist in seinen Vortrag zu legen. In Wien, in den ersten Städten der Schweiz, und am Rhein, dann zu Straßburg und Nanci erhielt sein Spiel auf dem Violonzell allgemeinen und sehr großen Beifall.