Walther 1/1732
Muffat (Georg) Fürstl. Passauischer Capell- und Pagen Hof-Meister, hat an. 1695 seinen also genannten Blumen-Bund lieblicher Ballet-Stücke (suavioris hamoniæ instrumentalis hyporchematicæ Florilegium primum) aus 50, auf vier oder fünff Geigen samt dem B.C. gerichteteten und bestehenden Pieces, so sieben Ouvertures zusammen ausmachen, zu Augspurg in folio drucken lassen, und selbige seinem Herrn, Johann Philipp, Bischoffen, und des heil. Röm. Reichs Fürsten zu Passau, Grafen von Lamberg, dediciret. In der Vorrede dieses Wercks meldet der Autor von sich: „Daß er zu Paris durch sechs Jahre, nebst andern Music-Studien, der Lullyschen Art emsig nachgetrachtet, auch solche zurück ins Elsaß, und als er von da durch den Krieg vertrieben worden, vielleicht zu erst in Oesterreich und Böhmen, auch nochmahls auf Salzburg und Passau gebracht habe. „Daß er vorhero am Münster zu Straßburg Organist, nachhero aber zu Wien und Rom, weiter biß an. 1690, da er seinen aus XII. Toccaten bestehenden Apparatum Musico-Organisticum herausgegeben, bey dem Erz-Bischoffe zu Salzburg Organist und Cammer-Diener gewesen, erhellet aus der an den Römischen Kayser Leopoldum I. gerichteten lateinischen dedication und Titul nurbesagten Wercks, als womit er sich, an dem in besagtem Jahre vollbrachtem Crönungs-Tage der Gemahlin und ältesten Prinzen Josephi höchstgenannter Majestät, zur Römischen Käyserin und zum Römischen Könige, zu Augspurg hören lassen.