Walther 1/1732
Pachelbel (Johan) ein Nürnberger, und Scholar des Hrn. Weckers, hat zu Regenspurg das Gymnasium frequentiret; hierauf eine Reise nach Wien gethan, und nachgehends zu Eisenach bey der Capelle als Organist eine kurtze Zeit gedienet; wurde an. 1676, im 27 Jahr seines Alters, als Organist an der Prediger-Kirche in Erfurt angenommen; nach der Contagion aber zum Hof-Organisten in Stuttgardt vociret, von dar durch die Franzosen mit Weib und Kindern vertrieben; kam zurück nach Gotha, woselbst er so wohl als letzlich zu Nürnberg an der S. Sebalds-Kirche die Organisten-Stelle rühmlichst bekleidet. Ist gestorben den 2. Febr. an. 1704 oder 1705. Seine in Kupfer herausgegebene Sachen sind folgende, als:
(1. Musicalische Sterbens-Gedancken, aus 4 variirten Choralen bestehnd, an. 1683.
(2. Musicalische Ergetzungen, aus 6 verstimmten Partien von 2 Violinen und G.B. an. 1691.
(3. Chorale zum Praeambuliren, 8 an der Zahl, an. 1693 zu Nünrberg und
(4. Hexachordum Apollinis, aus 6 sechsmal variirten Arien, an. 1699 zu Nürnberg in länglicht 4to. Ohne die anderen vielen Clavier-Vocal- und Instrumental-Stücke, so er gesetzt gehabt.