Schladebach 1/1861, Bd. 3
Raselius, (Deutsch eigentlich: Rasel), Andreas, geb. zu Amberg um die Mitte des 16ten Jahrhunderts, bekleidete seit 1583 ein Lehramt am Pädagogium zu Heidelberg, kam dann 1584 als Kantor und Lehrer an das Gymnasium zu Regensburg, woselbst er 1590 die Concordien-Formel unterschrieb, und wurde endlich im J. 1600 vom Churfürsten Fridrich IV. von der Pfalz als Hof-Kapellmeister wieder nach Heidelberg berufen, wo er 1614 starb. - 1599 erschien von ihm zu Nürnberg eine theoretische Schrift: "Hexachordum sive Quaestiones musicae practicae". Dann hat man von ohm aus den Jahren 1594-1599 verschiedene Sammlungen Motetten, Psalmen und geistliche Lieder. Gerber führt noch mehrere theoretische Schriften R's an, die er in Manuscript hinterließ.