Xaver Rief wurde am 8. April 1842 in Marktoberdorf als Sohn des Kupferschmieds Josef Anton Rief geboren. Nach einer Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München, die er 1863 abschloss, ließ er sich im gleichen Jahr in Regensburg nieder und erlernte hier die Lithographie; 1867 legte er die Abschlussprüfung mit Bestnote ab. Anschließend erhielt er eine eigene Konzession und gründete eine Lithographische Kunstanstalt und Steindruckerei. 1868 heiratete Rief Amalia Heckel (1841-1873) und nach deren frühem Tod ihre Schwester Marie Heckel (* 1852). Am 7. August 1900 starb Xaver Rief. Die Regensburger Adressbücher nennen seine Lithographische Kunstanstalt in den Jahren 1868-1934/35.
Nachweisbar sind aus Riefs Verlag neben Karten, Plänen, Ansichten usw. auch einige Musikdrucke, und er druckte natürlich auch für andere Verlage wie Johann Georg Bößenecker, Alfred Coppenrath, Feuchtinger & Gleichauf, Fritz Gleichauf, Hans Hotter, Friedrich Pustet sowie verschiedene Selbstverlage. Rief hinterließ einen Hinweis, der wertvoll sein könnte. In seinem Schreiben vom 15. Oktober 1867, mit dem er um eine Konzession nachsuchte, schrieb er u.a.: Für mich gewährt der Umstand eine besondere Erleichterung, daß ich für Herrn Pustet die ganze lithog[raphische] Arbeit zu liefern habe, wodurch ich schon im Voraus eine Person das ganze Jahr hindurch beschäftigen kann. Leider lässt sich diese Information im Verlagsarchiv Pustet nicht durch signierte Drucke bestätigen.
Nach Riefs Tod ging das Geschäft an seine Witwe Marie Rief über, welche die Geschäftsleitung ihrem Sohne, Herrn Xaver Rief [jun.], dem jetzigen Inhaber der Firma übertrug (Walter Gerlach, Das Buch der alten Firmen der Stadt und des Industriebezirkes Regensburg im Jahre 1931, Leipzig 1931, 47). Xaver Rief jun. wurde am 18. Mai 1880 geboren. Bis 1906 war er als Lithograph in Iserlohn tätig. Im gleichen Jahr wechselte er nach Regensburg und heiratete hier Maria Spörl (1870-1929). 1911 setzte seine Mutter ihn als Prokuristen ein. Ob der bis etwa 1935 bestehende Betrieb nach 1926 noch als Verlag tätig war, ist nicht bekannt. Xaver Rief wurde 1938 in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen; am 8. März 1957 starb er.