Schladebach 1/1861, Bd. 3
Schick, Ernst, von seinen Zeitgenossen allgemein als einer der größten Violinisten geprießen, war im Haag im Oktober 1756 geb. als der Sohn eines Tanzmeisters, der später nach Amsterdam zog. Auch Ernst sollte Tänzer werden und mußte sich in seiner Jugend den strengen väterlichen Weisungen fügen, wie viel lieber er auch die Tonkunst haben mochte und Violine übte, die er, um dereinst als Tanzlehrer zu seinem Unterrichte selbst spielen zu können, nebenher lernenmußte, bis der Konzertmeister Kreuzer, der sich damals in Amsterdam befand, ihn kennen lernte und den Vater auf das außerordentliche musikalische Talent des Knaben aufmerksam machte. Kreuzer war nun sein Lehrer im Violinspiel, und nicht lange dauerte es, so konnte S. sich öffentlich hören lassen. Um 1770 fand er in Amsterdam ferner noch Gelegenheit nach Esser und Lolli sich zu bilden, und gegen 1774 erhielt er eine Anstellung als Kammermusikus in der Kapelle des Kurfürsten von Mainz. Mehrere Kunstreisen abgerechnet, die er mit dem außerordnetlichsten Erfolge unternehm, blieb er bis in’s Jahr 1794 in Mainz ging dann zuerst nach Hamburg, darauf aber (noch in demselben Jahre) nach Berlin, wo er als Kammermusikus angestellt wurde und am 10. Dezember 1814 starb. Sechs Violinkonzerte seiner Komposition erschienen 1783 in Berlin.